Oktober 2015

 

 

 

Archiv und Chronik des Obst- und Gartenbauverein Hebertshausen e.V. 

Der langjährige Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Fritz Reischl hat sich auch als Heimatforscher einen Namen gemacht.

In der Festschrift zur 1200 Jahr-Feier der Gemeinde Hebertshausen 1985, hat er laut seiner Nachforschungen als Gründungsjahr für den Obst- und Gartenbauverein Hebertshausen 1910 angegeben. Während der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Landkreis Dachau, in seiner Festschrift zur 100 Jahr-Feier 1995, das Jahr 1920 als Gründungsjahr für den Obst- und Gartenbauverein Hebertshausen angab.  Allerdings nach Angaben älterer Bürger.

Leider konnten für diese Daten kein Beweismaterial gefunden werden. Eventuell vorhandenes Protokollbuch ging im 2. Weltkrieg verloren.

Folge dessen fasste man bei der Vorstandssitzung am 13.04.2015 in der Gaststätte Waldfrieden den Beschluss: „Das Gründungsjahr für den Obst- und Gartenbauverein Hebertshausen e. V. auf 1951 festzulegen“.

1951 waren 59 Bürger bereit, den Obst- und Gartenbauverein neu aufleben zu lassen. Den Vorsitz hat Liegsalz Leonhard übernommen. Als erste Maßnahme errichtete man im alten Feuerwehrhaus eine Obstpresse. Sie stand zur Gewinnung von Most bis 1968 dort.

Liegsalz Leonhard wirkte von 1951 bis 1953. Ihm folgte Schmid Lorenz von 1954 – 1965. Sehr aktiv in seiner langen Wirkungszeit von 1965 – 1985 war Liegsalz Georg. Am Anfang seiner Ära hat man eine Rotdornallee südlich der Franz-Schneller und Bahnhofstraße gepflanzt. Sie wurde von Vereinsmitgliedern gehegt und gepflegt. Leider viel sie später Straßenbaumaßnahmen zum Opfer. Die ersten Ruhebänke stellte man im Ortsbereich auf. Außerdem achtete man auf die Sauberkeit der öffentlichen Anlagen.Liegsalz Georgs große Vorliebe galt dem Obstbau. Dafür ließ er bereits Obstbaumschnittkurse durchführen. In den Wintermonaten waren erfahrene Baumwarte unterwegs und haben bedürftige Obstgärten auf Vordermann gebracht.

 Nun wurde Reischl Fritz von 1985 – 2009 als Vorsitzender gewählt. Mit seiner ruhigen besonnen Art hat er viel zu Wege gebracht. Viele Vereinsaufgaben wurden erledigt, wie z.B. mehr Ruhebänke im Ortsbereich aufgestellt. Es wurden Obstbaumschnittkurse durchgeführt – die öffentlichen Anlagen weitergepflegt – alljährliche Beteiligung am Gartenwettbewerb – Fachvorträge abgehalten.

 1995 hat man eine Ahornallee südlich der Freisinger Straße, von der Sparkasse bis zur Torstraße, gepflanzt. Ansonsten hatte  Reischl Fritz sehr viel Sinn für den gesellschaftlichen Bereich im Vereinsleben. Er organisierte Vereinsausflüge, alljährliche Fahrten nach Langengern zum Weißwurstessen mit Musik, ebenso Fahrten zu bekannten Wirtschaften.

Ein ganz besonders großes Herz hatte er für Kinder. Ob er nun Schulkinder mit Schlepper und Anhänger z. B. zum Kartoffellegen und später zum Ernten, natürlich mit Lagerfeuer, fuhr oder Schulgruppen zur Besichtigung seines Aussiedlerhofes einlud. Bei letzteren muss unbedingt ein besonderes Erlebnis für die Nachkommenschaft niedergeschrieben werden. Reischl Fritz hat eine Grundschulklasse eingeladen. Die Gruppe war zu Fuß unterwegs in Richtung Reischl Anwesen. Als die Kinder in Sichtweite waren, ging der Fritz mit dem Esel und Schönwetter Erwin mit der Musik Ihnen entgegen. Dann marschierten alle im Gänsemarsch in Richtung Bauernhof. Bei der Besichtigung des Bauernhofes waren die Kinder sehr erstaunt von der Artenvielfalt der Tiere. Nach der Brotzeit marschierten wir wieder mit Esel und Musik ein Teilstück mit der Gruppe zurück. Die Begeisterung bei den Kindern war grenzenlos.

Zum Entsetzen aller ist Fritz Reischl ganz plötzlich am 1.Juli 2009 verstorben. Der Verein war nun ohne Führung da.  Frau Inge Gruber  übernahm dann die Vereinsleitung, bis zur nächsten Neuwahl 2010, kommissarisch. Für 2010 stand also die Neuwahl bevor. Nach dem Frau Gruber klar sagte, nicht für den Vorsitz zu kandidieren, war ein Problem vorausgesagt. Zum Glück fand man mit Renate Gründl eine Person, die nach eindringlichem Zureden bereit war, die Leitung des Vereins zu übernehmen.

Gründl Renate ab 2010 als 1. Vorsitzende ist für den Verein ein Glücksfall. Mit Ihrer Fachkenntnis vor allem für Pflanzen, ist sie beim Obst- und Gartenbauverein genau auf dem richtigen Platz. Die Eignung zum Organisieren und vor allem selbst vorauszugehen tut uns allen gut. Ihr eigener vielseitig gestalteter Garten bringt genau Ihre Qualitäten zum Ausdruck. Sie hat mit Unterstützung Ihrer Vorstandsmitglieder schon einiges bewegt.

Hier einige Beispiele, die im Ablauf des Jahres durchgeführt werden.

Obstbaumschneidekurs, Pflege öffentlicher Anlagen, Pflanzentausch, Ausflüge, Picknick unter der Linde, Tag der offenen Gartentür, Gartenwettbewerb, Fachvorträge, Aufstellen und Pflege der Ruhebänke im Ortsbereich, Beteiligung am Weihnachtsmarkt, Jugendarbeit: z.B. wird ein Grundstück im Krautgarten von Hortkindern unter Anleitung  bepflanzt und gepflegt

2012 wurde der OGV Hebertshausen als e.V. im Vereinsregister eingetragen.

Der Verein hat zurzeit über 300 Mitglieder und ist somit an erster Stelle im ganzen Landkreis.

Allgemeine Erkenntnis:
Der Mensch findet zurück zur Natur. Im eigenen Garten die Schönheit der Stauden mit den Blüten zu bestaunen. Die Topfpflanzen, die verschiedenen bunten Sträucher, die Beetpflanzen mit Ihren Früchten zu erleben und zu genießen. Einen jungen Obstbaum wachsen zu sehen. Hier den Ablauf bis zu den Früchten zu bewundern. Alles ein Wunder der Natur.

Zusammenfassend kann man sagen:

Durch das reichhaltige Angebot, das der Verein bietet, wird jeder Mensch, der einen grünen Daumen hat, zur Natur näher herangeführt. Deshalb ist es naheliegend sich beim Obst- und Gartenbauverein Hebertshausen aufnehmen zu lassen.

Verfasser

Erwin Schönwetter